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Geschäftsbereich versichern
Im Geschäftsbereich versichern regulieren wir Schadenfälle, schätzen Versicherungswerte und kümmern uns um die Anliegen unserer Versicherten.
Schadenfälle
Winterstürme prägten das Elementarschadenjahr:
Insgesamt bearbeiteten wir im Berichtsjahr 7'841 Elementar- und Brandschadenfälle - im Vorjahr waren es 4'441. Zur hohen Fallzahl führten die Winterstürme im Januar und Februar 2020, die sich über das ganze Kantonsgebiet erstreckten.
61
der gesamten Elementarschadensumme
machten die Winterstürme aus.
Lolita, Petra, Sabine und Bianca im Winter:
Beginnend mit dem Sturmtief Lolita vom 28. Januar 2020 und rund 280 anerkannten Schadenfällen mit einer Schadensumme von rund CHF 460'000, folgte am 3./4. Februar 2020 bereits das nächste Sturmtief Petra. Dieses schlug mit rund 730 anerkannten Schadenfällen mit einer Schadensumme von CHF 1.7 Mio. zu Buche.
Kurz darauf folgte Sturmtief Sabine am 10./11. Februar 2020, welches am stärksten wütete. So waren rund 4'000 anerkannte Schadenfälle mit einer Schadensumme von rund CHF 6.15 Mio. zu verzeichnen. Das Sturmtief Bianca vom 27. Februar 2020 schloss mit rund 360 Schadenfällen und einer Schadensumme von CHF 540'000 die Sturmserie ab.
Das Ausmass der Winterstürme mit rund 5'400 anerkannten Schadenfällen und einer Schadensumme von knapp CHF 8.85 Mio. entspricht rund 61 Prozent der gesamten Elementarschadensumme.
Die Schadensumme der Winterstürme 2020 blieb aber hinter jener des Sturmereignisses Burglind vom Januar 2018 zurück - damals resultierte ein Gesamtschaden von CHF 9.75 Mio.
2.8
CHF Gebäudeschäden verursachten
die Sommergewitter.
Heftige Hagelgewitter im Sommer:
Im Juni und Juli 2020 entluden sich Hagelgewitterzellen, die mit rund 850 Schadenfällen eine Schadensumme von CHF 2.8 Mio. verursachten.
Im Mehrjahresvergleich kann das Elementarschadenjahr mit 6'057 anerkannten Schadenfällen und rund CHF 14.5 Mio. Gesamtschadensumme – bei einem langjährigen Mittel von rund CHF 11.9 Mio. und 2'930 Schadenfällen – als überdurchschnittlich bezeichnet werden. Eine letztmals grössere Anzahl zu bearbeitender Elementarschadenfälle liegt 20 Jahre zurück (Lothar 1999).
Elementarschäden | Summe | Anzahl |
Jahr 2020 | CHF 14.5 Mio. | 6'057 |
Langjähriges Mittel | CHF 11.9 Mio. | 2'930 |
Die hauptsächliche Schadenursache bei den Elementarschäden war im Berichtsjahr Sturm. Am zweitmeisten kam es infolge von Hagelereignissen zu Elementarschäden.
Brandschadenfälle waren unterdurchschnittlich:
Die Brandschäden fielen mit 594 anerkannten Schadenfällen unterdurchschnittlich aus. Auch die Gesamtschadensumme von rund CHF 14.4 Mio. liegt rund CHF 2.0 Mio. unter dem langjährigen Mittel.
594
Schadenfälle verzeichneten wir
infolge von Brandereignissen.
Brandschäden | Summe | Anzahl |
Jahr 2020 | CHF 14.4 Mio. | 594 |
Langjähriges Mittel | CHF 16.5 Mio. | 650 |
Die hauptsächliche Schadenursache bei den Bränden war Elektrizität - dies sowohl in Bezug auf die Anzahl der Fälle als auch in Bezug auf das Schadensausmass (Schadensumme).
Am zweitmeisten kam es wegen Blitzschlag zu Brandschäden an Gebäuden - dies aber nur in Bezug auf die Anzahl der Fälle. Betrachtet man die Schadensumme, so stehen an zweiter Stelle Brände in Zusammenhang mit bestimmungsgemässem Feuer (z.B. Feuerungsanlagen).
Grösste Brandschadenfälle 2020
Schadensumme | Ort, Objekt | Ursache | Datum |
CHF 1.72 Mio. | St.Gallen, Hotel | Rauchzeug | 26.04.2020 |
CHF 0.89 Mio. | Ebnat-Kappel, Einfamilienhaus | Feuerungsanlage | 01.11.2020 |
CHF 0.86 Mio. | Sennwald, Schweinestall | unbekannt | 06.01.2020 |
CHF 0.58 Mio. | Jonschwil, Mehrzweckhalle | Öl getränkte Putzlappen | 19.12.2020 |
CHF 0.47 Mio. | Vilters-Wangs, Einfamilienhaus | Mängel an Apparaten | 06.02.2020 |
Brand Schweinestall Sennwald, 6.1.2020 (Bildquelle: Kapo SG)
96.2
unserer Kundinnen und Kunden sind sehr zufrieden.
Kundenzufriedenheits-Analyse:
Im Rahmen eines Praxisprojekts der Ostschweizer Fachhochschule OST führten Studierende mit unserer Unterstützung eine Unternehmensanalyse und Marktforschung durch, dies mit dem Ziel, die Zufriedenheit und Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden zu erheben.
Die Kundenzufriedenheit erwies sich mit 96.2 % als sehr hoch. Die Marktforschung zeigte, dass die Kundschaft dazu bereit ist, den digitalen Weg zu gehen sowie offen für Neuerungen ist. Im Sinne von langfristigen Stossrichtungen wurden folgende Handlungsfelder eruiert:
- Digitalisierung allgemein
- weitere Automatisierung der Prozesse
- Personalisieren (Customizing) der technischen Unterstützung für die Kundschaft
Diese Erkenntnisse werden wir in unsere weiteren Entwicklungen vertieft miteinbeziehen, um unsere Dienstleistungen noch gezielter auf die Bedürfnisse der Kundschaft auszurichten.
Schätzungswesen
Mit der Gebäude- und Grundstückschätzung legen wir die Versicherungs-, aber auch die Steuerwerte aller Gebäude und Grundstücke fest. Eine Neuschätzung findet in der Regel alle zehn Jahre statt.
Gebäudeschätzungen 2020
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Schätzungen infolge Corona in zweite Jahreshälfte verschoben:
Für gewöhnlich führen wir jeweils im Frühling in den Monaten März bis Mai sehr viele Schätzungen durch. Allein bei den Gebäuden sind es durchschnittlich jeweils über 2'500 Schätzungen pro Monat, bei den Grundstücken sogar über 3'500. Infolge des Pandemie-Lockdowns mussten wir die Schätzungstätigkeit vom 17. März bis zum 11. Mai 2020 vollumfänglich einstellen.
Dank dem grossen Einsatz unserer Fachschätzerinnen und –schätzer sowie der Grundbuchämter konnten wir jedoch in der zweiten Jahreshälfte den eingetretenen Rückstand zu einem grossen Teil wieder aufholen. So nahmen wir zwischen Juni und November 2020 weitaus mehr Schätzungen als im langjährigen Durschnitt vor. Damit ist es uns gelungen, den Überhang an fälligen Schätzungen soweit zu begrenzen, dass übers Jahr hinweg lediglich rund 10 % weniger Gebäude- und Grundstückschätzungen durchgeführt werden konnten. Nur wenige Schätzungen mussten auf Wunsch der Eigentümerschaft hin abgesagt werden - ansonsten konnten wir die Schätzungen unter Einhaltung der Schutzmassnahmen problemlos vornehmen.
Leicht unterdurchschnittliche Schätzungstätigkeit:
Insgesamt schätzten wir im Berichtsjahr 21'019 Gebäude und 30'014 Grundstücke. Dies ist pandemiebedingt etwas weniger als im Durchschnitt.
Gebäude- und Grundstückschätzungen 2011 - 2020
Versicherungsbestand
Digitalisierungs-Projekte vorangetrieben:
Im Berichtsjahr haben wir die Datenbewirtschaftung in unserem Versicherungsbestand zwecks Effizienzsteigerung und besserer Kundendienstleistung weiter digitalisiert: Zum einen haben wir ein neues Online-Schadenformular entwickelt, das die Daten an ein neues Online-Portal übermittelt. Ende Januar 2021 wurden das neue Formular sowie das neue Portal aktiviert. Mittels dem neuen Schadenformular können uns Kundinnen und Kunden nun auch Bilder oder Rechnungen direkt elektronisch übermitteln.
Zum anderen arbeiteten wir 2020 an neuen digitalen Prozessen zur Verwaltung von Adressänderungen und Eigentumswechseln. Nachdem im Herbst die diesbezüglichen Konzepte vorlagen, starteten wir mit den Umsetzungen. Die Entwicklung des Portals für Adressmutationen und Eigentumswechsel wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2021 für erste Tests zur Verfügung stehen.
Zunehmend elektronische Prämienrechnungen gewünscht:
Jedes Jahr versenden wir rund 110'000 Prämienrechnungen an unsere Kundschaft. Während wir 2019 noch rund 5.9 % der Rechnungen als e-Rechnung verschickten, wünschten im 2020 rund 8.9 % der Kundinnen und Kunden eine elektronische Rechnung. Die Zunahme an elektronischen Prämienrechnungen zeigt, dass auch unsere Kundschaft vermehrt digital unterwegs ist.